Seit einiger Zeit flimmern Filme angeblich in HD-Qualität über private wie auch öffentlich-rechtliche Fernsehsender.
Für neue Filme gilt dies oft, aber wie sieht es mit älteren Filmen aus ?
Der rbb Brandenburg strahlte beispielsweise am 18. August 2019 von 09:00 Uhr bis 10:30 Uhr "Hochzeit auf Immenhof" aus.
Ausgestrahlt wurde angeblich 1280x720 Bildpunkte in 50 Frames pro Sekunde in 16:9 mit 3 Tonspuren. Davon sind 2 Spuren MPEG 192 kBit Stereo und 1 Spur Dolby 5.1 384 kBit.
Produziert wurde der Film 1956 auf 35 mm AGFA-Color im Format 1:1,37 mit Ton in Mono.
Mit Sicherheit wurde der Film nicht nachsynchronisiert, Stereo und Dolby 5.1 können also nicht echt sein. Natürlich kann man Mono in Stereo und Dolby 5.1 verpacken, nur völlig ohne akustischen Effekt.
Als Folge der Geburt als 35 mm Film gibt es keine 50 Frames pro Sekunde, der Film wurde in 24 Bilder pro Sekunde produziert und kein Trick der Welt macht daraus 50 Bilder je Sekunde. Ausgestrahlt wird jedes Bild doppelt.
Jetzt könnte man ja denken, der Film wurde neu gescannt. Die Qualität von 35 mm Film, ca. 12 Megapixel pro Bild, genügt sogar, um in 4K-Qualität zu scannen.
Die Detailvergrößerung zeigt aber, hier wurde nichts neu gescannt, denn dann wären die feinen Konturen sauber. Hier wurde offensichtlich eine alte MAZ-Kopie durch Technik auf entsprechende Formate "verbessert", ohne dass der Inhalt irgendetwas mit HD-Qualität zu tun hätte.
Für die Gebühren an das öffentlich-rechtliche Fernsehen darf man eigentlich schon erwarten, dass "alte" Filme, die auf Film vorliegen, neu gescannt werden, um als HD-Ausstrahlung auch HD-Qualität zu genügen.
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